Die Erste Orgelsonate in g-Moll op. 29 von Josef Renner (1868-1934) entstand 1892 noch in Bludenz, kurz bevor der Meisterschüler Josef Rheinbergers seinen Dienst als Domorganist in Regensburg antrat. Das Werk mit seinen drei Sätzen Präludium, Romanze und Fuge fand die begeisterte Zustimmung Max Regers, aber auch den energischen Widerspruch der damals in Regensburg den Ton angebenden Cäcilianer. Gewidmet ist die Sonate dem französischen Organisten und Komponisten Alexandre Guilmant (1837-1911), der sich ebenfalls lobend über sie äußerte. Die groß angelegte Sonate fordert einen virtuosen Organisten und ist sehr wirkungsvoll. Die Neuausgabe im modernen Notensatz erfolgt nach dem Druckexemplar, das sich im Besitz von Karl Kraus befand, der wiederum Schüler von Josef Renner war und ihm im Amt des Regensburger Domorganisten 1934 nachfolgte.